Lupenbrillen

Lupenbrillen sind besonders starke Lesebrillen mit Werten über 4 Dioptrien. Die Vergrößerung lässt sich ermitteln, indem man die Dioptrienzahl durch 4 dividiert. So ergibt sich etwa bei 8 Dioptrien eine zweifache, bei 40 Dioptrien eine zehnfache Vergrößerung. Der Leseabstand von Lupenbrillen ist wesentlich kleiner als bei normalen Lesebrillen. Er errechnet sich aus dem Kehrwert der Dioptrienzahl. Bei 8 Dioptrien beträgt er 1/8 Meter, also 12,5 Zentimeter, bei 40 Dioptrien nur 2,5 Zentimeter.

Lupenbrillen vergrößern bis zu 15-fach. Bei binokularen Brillen mit einer bis zu dreifachen Vergrößerung werden beide Augen genutzt. Darüber hinaus ist nur eine monokulare Ausführung möglich. Hier wird das bessere Auge zum Lesen verwendet, das schlechtere Auge bekommt – falls nötig – ein Mattglas, damit es nicht ablenkt bzw. stört.

Neben Lupenbrillen mit einer Stärke gibt es auch Mehrstärkenbrillen. Diese haben zusätzlich einen Fernteil mit der normalen Weitsehstärke oder verfügen über ein Mehrstärken-Lupenglas mit zwei verschiedenen Vergrößerungen – oben eine schwächere zur Orientierung auf dem Papier, unten eine höhere zum Lesen kleiner Druckschriften.

Der Vorteil von Lupenbrillen ist ihr vergleichsweise großes Sehfeld. Die Übersicht beim Lesen ist größer als mit jeder anderen optisch vergrößernden Sehhilfe. Das erleichtert das Lesen erheblich; man stockt weniger und findet die Zeilenanfänge besser. Lupenbrillen sind zudem relativ leicht und daher effektiv unterwegs einsetzbar – beim Entziffern von Informationen auf Lebensmitteln, bei Behördengängen oder im Restaurant.

Die größte Hürde bei der Anpassung einer Lupenbrille ist der kurze Leseabstand. Dadurch wird auch der Lichteinfall erschwert, so dass unbedingt auf eine gute Beleuchtung am Leseplatz zu achten ist.

Personenbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechteridentitäten (siehe auch www.dbsv.org/gendern.html)