Elektronische Lupen
Elektronische Lupen (E-Lupen), auch als mobile Lesegeräte bezeichnet, sind kompakte Sehhilfen im Handtaschenformat. Ähnlich wie stationäre Bildschirmlesegeräte nehmen sie Schrift oder andere „kleine Dinge“ mit einer Kamera auf und geben diese auf ihrem Display vergrößert wieder. Der Vergrößerung sind durch die relativ kleinen Displays zwischen 4 und 10 Zoll allerdings Grenzen gesetzt. Die Stromversorgung erfolgt üblicherweise per Akku mit einer Laufzeit von 1,5 bis 4,5 Stunden.
Im Gegensatz zum stationären Lesegerät wird bei einer elektronischen Lupe nicht die Schriftvorlage unter der Kamera bewegt, sondern die Lupe über das Schriftstück. Einige Ausführungen haben auf der Unterseite kleine Rollen, damit das Gerät leichter über die Schrift gleitet und die Richtung beim Schieben besser eingehalten werden kann. Teilweise verfügen E-Lupen auch über ein aufklappbares Stativ, so dass unter der Kamera kleinere Schreibarbeiten möglich sind, etwa das Ausfüllen von Formularen. Häufig besitzen mobile Lesegeräte einen Bildspeicher, um eine oder mehrere Aufnahmen festzuhalten und später in Ruhe zu betrachten.
Elektronische Lupen können im und außer Haus vielfältig genutzt werden. Sie helfen, im Restaurant Speisekarten und beim Einkaufen Preisschilder zu entziffern. Manche Modelle können Objekte auch aus gewissem Abstand vergrößern und ermöglichen zum Beispiel das Lesen von Fahrplänen hinter einer Glasscheibe. Durch die eingebaute Beleuchtung und die Wiedergabe mit hohem Kontrast sind E-Lupen auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen oder kontrastarmen Schriften (zum Beispiel farbige Schriften auf Verpackungen) gut einsetzbar. Jedoch sind elektronische Lupen nicht in der Lage, ein stationäres Bildschirmlesegerät zu ersetzen. Einerseits ist ihr Display wesentlich kleiner, so dass die Übersicht beim Lesen viel schlechter ist. Andererseits fehlt der Kreuztisch, wodurch das Einhalten der Lesezeile und der Zeilenwechsel erschwert sind. Auch für längere Schreibarbeiten sind elektronische Lupen kaum geeignet.
Personenbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechteridentitäten (siehe auch www.dbsv.org/gendern.html)