Sehtrainings

Exzentrisches Sehtraining

Mit Hilfe des Exzentrischen Sehtrainings kann bei Menschen mit zentralem Gesichtsfeldausfall (Zentralskotom) die Lesefähigkeit verbessert werden. Das Training kommt beispielsweise für Menschen mit Altersabhängiger Makula-Degeneration in Frage.

Das Problem bei zentralen Gesichtsfeldausfällen besteht darin, dass immer dort, wo man hinschaut, das Sehen schlecht ist. Beim Lesen können plötzlich Buchstaben oder auch ganze Wörter verschwinden. Beim Exzentrischen Sehtraining suchen Betroffene gemeinsam mit ihren Therapeutinnen oder Therapeuten mit Hilfe eines Computerprogramms eine außerhalb des Skotoms gelegene exzentrische Stelle aus, welche zum Lesen geeignet ist. Die Einstellung des Auges, bei der die zum Lesen am besten geeignete Stelle genutzt werden kann, wird dann eintrainiert. Man lernt also in mehreren Trainingseinheiten an dem vorbeizuschauen, was man lesen möchte. Zwischen den Sitzungen wird zu Hause geübt.

Autorin: Frau Meinhold, Blickpunkt Auge Sachsen

Sehtraining bei Sehstörungen nach Schlaganfall

Bei einem Schlaganfall kann es zu Störungen des Sehens kommen, wobei Gesichtsfeldausfälle die häufigsten Sehstörungen sind. Diese können Lese- und Orientierungsstörungen mit sich bringen.

Beim Schlaganfall-Sehtraining wird zum einen geschaut, wie man die Umwelt entsprechend verändern kann (Substitutionstherapie). Dabei können optische Hilfsmittel in Form von Brillen oder vergrößernden Sehhilfen zur Anwendung kommen, aber auch die Kontrast-, Licht- und ergonomischen Bedingungen können verändert werden.

Auf der anderen Seite steht das Kompensationstraining im Mittelpunkt, bei dem man den Einsatz von Ersatzstrategien beim Sehen lernt. Hier ist vor allem das Training der Augenbewegungen von Bedeutung, um die visuelle Suche und Orientierung (Explorationstraining) und den Leseprozess (Sakkadentraining) zu verbessern.

Autorin: Frau Meinhold, Blickpunkt Auge Sachsen

Personenbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechteridentitäten (siehe auch www.dbsv.org/gendern.html)