Rheumatische Erkrankungen

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Hinter dem Begriff „Rheuma“ verbergen sich mehr als 100 verschiedene Erkrankungen, die vor allem – aber nicht nur – den Stütz- und Bewegungsapparat betreffen. Manche verlaufen leicht, andere führen zu starken Einschränkungen. Für alle Krankheitsformen gilt, dass eine frühe Diagnose und Behandlung besonders wichtig sind.

Die rheumatischen Erkrankungen lassen sich in vier Hauptgruppen einteilen.

Als „Rheuma im engeren Sinne“ werden oft die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen bezeichnet. Bei diesen chronisch verlaufenden Krankheiten ist das Immunsystem gestört, was zu Entzündungen in unterschiedlichen Körpergeweben führt. Nicht nur das Skelett, sondern auch innere Organe, das Nervensystem oder die Haut können betroffen sein.

Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel Morbus Bechterew, eine entzündliche Wirbelsäulenerkrankung, die Psoriasis-Arthritis (Schuppenflechte) und das Sjögren-Syndrom, eine Autoimmunerkrankung, die vor allem Speichel- und Tränendrüsen angreift. Die rheumatoide Arthritis ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung.

Bei den weit verbreiteten degenerativen Gelenkerkrankungen kommt es zu Schäden des Gelenkknorpels und in Folge davon der Gelenkknochen. Hier ist die Arthrose sehr häufig.

Der chronische Rückenschmerz ist die häufigste Erkrankung in der Gruppe der chronischen Schmerzsyndrome des Bewegungsapparates. Dazu zählt die Fibromyalgie - eine chronische Schmerzkrankheit, die unter anderem ausgebreitete Schmerzen von Muskeln und Knochen verursacht.

Die bekanntesten Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden sind Osteoporose – auch Knochenschwund genannt – und Gicht. Bei der Osteoporose ist der Knochenstoffwechsel gestört, deshalb werden die Knochen instabil und anfällig für Brüche. Bei der Gicht ist der Harnsäure- oder Purin-Stoffwechsel gestört. Das kann zu starken Entzündungen in den Gelenken führen.

Rheuma und Auge

Von einer Entzündung können aber auch verschiedene Teile des Auges betroffen sein, zum Beispiel die Tränendrüse, als Folge eines trockenen Auges (Sicca Syndrom), die Leder- bzw. Hornhaut oder die Uvea. Die Entzündung der Uvea (Uveitis) ist die zweithäufigste Ursache für Erblindungen bei Menschen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland.

Die Symptome sind sehr unterschiedlich und hängen davon ab, welcher Teil des Auges von der Entzündung betroffen ist. Auftreten können z. B.:

  • Rötungen der Augen
  • Fremdkörpergefühl
  • tränende Augen
  • Blendempfindlichkeit
  • unscharfes Sehen
  • Schmerzen
  • Verschlechterung des Sehvermögens

Daneben können sich Medikamente, die zur Rheumatherapie angewandt werden, auf das Sehen auswirken und u. a. trockene Augen verursachen. Bei jeder Behandlung mit Kortison besteht die Gefahr, dass der Augeninnendruck ansteigt, so dass ein Glaukom droht. Des Weiteren kann die Augenlinse eintrüben (Katarakt).

Weitere Informationen und Kontakt:

Die Rheuma-Liga bietet auf ihrer Internetseite ein umfangreiches Angebot an Broschüren. Weiterhin sind hier Kontakte zu den einzelnen Landesverbänden und deren Beratungsangebote zu finden.

https://www.rheuma-liga.de/

Versorgungslandkarte

Die Deutsche Rheuma-Liga hat hier u. a. Fachleute aus der Rheumatologie und Physiotherapie, Kliniken und Reha-Einrichtungen gelistet.

https://www.versorgungslandkarte.de/

Personenbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechteridentitäten (siehe auch www.dbsv.org/gendern.html)